Reiseinformationen Grönland

Hinweise zu unseren Grönlandreisen

Reisen in arktische Regionen, speziell Grönland bedeutet meist noch immer Verzicht auf gewohnten Komfort und es bedarf der richtigen Einstellung auf die Lebensart der Grönländer und auf die klimatischen Bedingungen in Ihrem arktischen Gastland.

Generell ist eine Reise in Grönland vom Wetter sehr stark beeinflusst und daher der Reiseablauf auch Veränderungen unterworfen und kann vor Ort kurzfristig geändert werden. Flugverbindungen und Unternehmungen mit Booten und Helikopter sind hier sehr vom Wetter abhängig. Änderungen und Verspätungen gehören deshalb zum grönländischen Alltag.

Alle Reisen sind mit jahrelanger Erfahrung sorgfältig geplant und organisiert. Ein naturgemäß höheres Risiko bei Zelt-, Trekking- und Outdoor-Reisen kann generell, trotz genauer Planung, nicht restlos ausgeschlossen werden. Wir bitten Sie um Verständnis, dass eine Teilnahme an unseren Reisen stets auf eigene Gefahr erfolgt. Wir möchten Sie ebenfalls darauf hinweisen, dass alle fakultativen Angebote nicht unter unsere Veranstalterhaftung fallen. Sie unternehmen solche Programme immer auf eigene Gefahr.

Gesundheitswesen

Grönland ist nicht in der EU, daher empfehlen wir Ihnen dringend für alle Grönlandreisen eine Reisekrankenversicherung mit Rücktransport mit Rückholservice abzuschließen. Spezielle Impfungen sind für Grönland nicht erforderlich (Stand 01/2019).

Verhalten

Genießen Sie die vielfältige Natur und Kultur und tragen Sie zu ihrem Schutz bei. Erleben Sie das Entgegenkommen und die Gastfreundschaft der Bevölkerung und tragen Sie zum Erhalt dieser bei, indem Sie die grönländischen Traditio­nen, Gepflogenheiten und örtlichen Regularien respektieren. Zeigen Sie Respekt den Einheimischen gegenüber. Fragen Sie, ob Sie ein Foto machen dürfen und akzeptieren Sie auch ein Nein. Wenn Sie bei Einheimischen eingeladen sind, ist es Sitte,unaufgefordert die Schuhe auszuziehen. Grönländische Schlittenhunde sind keine Haustiere und Sie sollten einen Sicherheitsabstand halten.

Vermeiden Sie es, sich in einer Art und Weise in der Natur zu bewegen, die eine Be­drohung des Tier- und Pflanzenlebens darstellt oder unter Umständen das natürliche Umfeld zerstört. Achten Sie generell darauf, nur Fußspuren zu hinterlassen, und nehmen Sie Erinne­rungen und Fotos als einzige Mitbringsel auf die Heimreise mit.

Ratschläge für Sommer und Winter

Erstbesucher von Grönland sind oft von den schnellen und starken Wetterum­schwüngen überrascht. Auf die Frage, welche Art Kleidung man denn am besten in seinen Rucksack packt, lautet die populäre Antwort: Shorts, Fäustlinge – und alles, was dazwischenliegt. Aber alles sollte den extremen klimatischen Verhältnissen an­gepasst sein. Tatsächlich wird es häufig so sein, dass man an ein und demselben Tag sowohl die Shorts als auch die Fäustlinge – und all das andere warme Zeug – braucht. Auch wenn es tagsüber warm ist, kann es ohne weite­res irgendwann schneien. Die Abende und Nächte sind oft überraschend kalt, so dass eine warme Strickjacke oder ein Pullover unentbehrlich ist. Die Statistiken weisen aus, dass es – je nach Jahreszeit und örtlichem Klima – rea­listisch ist, im Laufe einer Woche aufgrund von Regen, Schnee, Nebel oder kräfti­gem Wind ein paar Überliegetage einzuplanen. Das Wandern auf Grönland erfolgt oft bei Bodenverhältnissen, bei denen das Wasser nicht besonders gut abgeleitet wird. Viele entscheiden sich für Wanderstiefel, weil sie guten Halt im Knöchelbereich bieten und gute Wandereigenschaften besitzen, und nehmen dafür in Kauf, dass die Füße nicht immer ganz trocken sind. Wander-Gum­mistiefel empfehlen sich bei Regen und in Land­schaften mit vielen kleinen Wasser­läufen.

Kleidung im Sommer

  • Haben Sie stets regen- und windundurchlässige Kleidung dabei, auch wenn der Himmel blau ist.
  • Nehmen Sie Fäustlinge und Shorts mit – das Wetter ändert sich schnell.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Füße warm und trocken blei­ben.
  • Denken Sie daran, dass es auf dem Wasser auch im Som­mer sehr kalt ist.
  • Die Abende sind kühl – auch bei Mitternachtssonne.
  • Im Juli und August kann ein Mückennetz unentbehrlich sein.
  • Gute Sonnenbrille und Sonnencreme mit hohem UV-Schutz.

Kleidung im Winter

  • Achten Sie darauf, dass Sie am Kopf nicht frieren.
  • Wolle ganz innen am Körper tragen. Danach eine isolie­rende und ganz außen eine windundurchlässige Schicht.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Füße warm bleiben. Sie brau­chen genügend Platz, So­cken in zwei Schichten – wollene außen.
  • Regulieren Sie Ihre Körperwärme durch Anziehen und Ablegen, Öffnen und Schlie­ßen von Kleidung – vermeiden Sie es nach Möglichkeit, zu schwitzen.
  • Gute Sonnenbrille oder Gletscherbrille bei Aktivitäten wie Hundeschlittenfahrten.

Elektrizität

220 Volt, Eurostecker.

Nordlichter

Das Nordlicht tritt in einer Höhe von ca. 100 km auf und sieht aus wie ein flackernder Vorhang oder aber wie strahlende Punkte, die von einem einzelnen Punkt ausgehen. Erzeugt wird dieses Phänomen durch elektrisch aufgeladene Partikel der Sonne, die in die Erdatmosphäre gelangen und hier durch Magnetfeldlinien weitergeleitet wer­den. Beim Auftref­fen dieser Partikel auf Moleküle in der Atmosphäre entsteht das Nordlicht, dessen Farbe von der Art der Moleküle be­stimmt wird. Das grönländische Wort für Nordlicht ist „arsar­nerit“ und heißt soviel wie Ballspiel.

In früherer Zeit glaubte man, dass das Nordlicht daher kam, dass die Seelen der Ver­storbenen Ballspiele mit Walrossschädeln veranstalteten. Wenn man das Nordlicht anpfiff, würde es näher kommen, um den Pfeifer am Ende zu verschlingen. Wenn man dage­gen wie ein Hund bellte, konnte man das Licht zurückdrän­gen.

Die Nordlichter-Saison ist von ca. Ende September bis Mittel April, kann jedoch in den Herbstmonaten am beeindru­ckend­sten sein. Der am einfachsten für Nordlichterbeobachtungen erreichbare Punkt Grönlands ist der Ort Kangerlussuaq (über Direktflüge von Kopenhagen erreichbar) und mit den meisten klaren Nächten der Ort mit der größten Wahrscheinlichkeit für Sichtungen. Aber es ist natürlich auch jeder andere Ort von Nuuk bis Ilulissat zu empfehlen.

Grönländische Küche

Das arktische Klima und die sauberste Umwelt der Welt bieten eine Vielfalt der bes­ten Rohwaren für die grönländische Küche: Fische, Vögel, Wild sowie frische Bee­ren, die wirklich noch urwüchsig schmecken. Aber auch hier bestimmt die Natur den Ablauf – jede Jahreszeit hat ihre eigenen Spezialitäten.

Die traditionelle grönländische Kost ist für alle Nicht-Grönländer eine Herausforderung. Das Jagen von Robben und Walen ist seit jeher für die Grönländischer überlebensnotwendig gewesen, um die erforderlichen Vitamine und Nährstoffe zu erhalten. Aus diesen natürlichen Ressourcen haben sich auch die Gerichte entwickelt. Die grönländische Nationalspeise ist Suaasat: mit Reis und Zwie­beln gekochtes Robbenfleisch. Es handelt sich um eine beson­ders kräftige Suppe, zu der das Fleisch separat gegessen wird. Eine weitere besondere Delikatesse ist Mattak: Wal­haut mit einer dünnen Speckschicht, die normalerweise in kleinen Wür­feln gegessen wird. Eine Verfeinerung dieser Speise ist die Mattak-Suppe oder Mattak vom Grill.

Für den „europäischen“ Gaumen empfehlen sich ein gutes Moschusochsensteak oder Koteletts vom grönländischen Lamm, das von Kennern als das beste der Welt bezeichnet wird. Auf den Tisch gehört traditionsgemäß auch Räucherfisch. Zu den übrigen Spe­zialitäten zählen Kammuscheln, Rotbarschfilet, marinierte Forelle, Rollwurst aus grönländischem Lammfleisch sowie natürlich die großen, wohlschmeckenden Krabben. In den großen Orten gibt es mittlerweile auch international bekannte Gerichte wie Pasta, Pizza, Sandwiches und Burger.

Morgens, mittags und abends kann man zu seinem Essen das sauberste Wasser der Welt trinken – gekühlt durch jahrtausendealte Eiswürfel.

Fauna und Flora

Aufgrund der immensen Landmasse Grönlands gibt es sowohl bei der Feuchtigkeit als auch bei den Temperaturen ganz erhebliche Unterschiede. Klimatologisch wird zwischen einer nördlichen hocharktischen, einer mittleren nie­derarktischen sowie einer südlichen subarktischen Zone unterschieden. Der reichste Pflanzenwuchs ist im subarktischen Gürtel zu finden, zu dem nur der allersüdlichste Teil Grönlands sowie die inneren Fjorde zählen. Hier gibt es niedrig gelegene Waldgebiete mit Birkengestrüpp. Der Anbau von Kartoffeln, Rüben und Möhren auf Freiland ist möglich, während man im niederarktischen Bereich dichtes, hohes Weidengestrüpp findet. In den hocharktischen Bereichen gibt es nur ein gerin­ges Wachstum an arktischen Weiden zusammen mit zahlreichen Heide-, Moor- und Sumpfgebieten.

Der größte Teil Grönlands weist jedoch eine sehr abwechslungsreiche Bergvegeta­tion auf, die ein wenig an die Vegetation Nordskandinaviens erinnert. In den tro­ckensten Inlandsgebieten ist die Vegetation der in den bergigen Gebieten im zentra­len Nordamerika am ähnlichsten. Es gibt auf Grönland ca. 500 verschiedene Pflanzenarten – davon 5 Orchideenarten. Die grönländische Nationalblume ist das Großblütige Weidenröschen, das in der grönländischen Sprache „junges Mädchen“ heißt. Die Wollgras-Blume heißt frei übersetzt „etwas, das an einen Hasen erinnert“. Jahrhunderte lang hatte die grönlän­dische Flora in der Ernährungskette ihren natürlichen Platz. Einzelne euphorisie­rende Pflanzen wurden getrocknet und als Medikamente gegen Kopfschmerzen ver­wendet, während andere als notwendige medikamentöse Ergänzungsprodukte in die Ernährung einflossen. Auch verschiedene Beerenarten sind als Nahrungsergänzung sehr willkommen.

Auf Grönland gibt es 52 ständig nistende Vogelarten. Der grönländische Seeadler hat eine Flügelspanne von knapp 2,5 m. In Perioden mit strengem Frost fliegt der Seeadler auf der Suche nach Nahrung auch städtische Ge­biete an. Es gibt nur vier Greifvogelarten auf Grönland: Schnee-Eule, Seeadler, Wanderfalke und Jagdfalke. Sie alle stehen unter strengstem Naturschutz. Die Schneeammer ist ein Frühlingsbote und die am meisten verbreitete Vogelart. Die Küstenseeschwalbe kommt von der Antarktis herbeigeflogen, um den Sommer auf Grönland zu verbringen.

Aufgrund des rauen Klimas mit starker Trockenheit im hocharktischen Sommer und Frost im niederarktischen Winter ist die Anzahl der an Land lebenden grönländischen Säugetiere sehr begrenzt. Dabei handelt es sich um Eisbären, Polarwölfe, Polar­füchse, Hermeline, Lemminge, Moschusochsen, nordamerikanische Rentiere und Schneehasen. Der Moschusochse sieht aus wie eine Mischung aus Schaf und Ochse, ist jedoch eine völlig eigenständige Tierart. Ein ausgewachsener Bulle hat Furcht einflößende Hörner und ein Gewicht von ungefähr 300 kg. Der Moschusochse wird in bescheide­nem Umfang gejagt, wobei der größte Teil der Quote grönländischen Fängern vorbe­halten ist. Rentiere gibt es im gesamten Polargebiet. Sie sind für die verschiedenen Völker in Kanada, Alaska, Sibirien, Skandinavien – und natürlich Grönland – seit jeher von großer Bedeutung. Das Fell der Rentiere hat ausgezeichnete wärmeisolierende Ei­genschaften und wird dementsprechend unter anderem für Bekleidung, als Auflage für Hundeschlitten und als Zeltunterlage genutzt. Der Eisbär ist an der Westküste ein eher seltener Gast. Er lebt vorwiegend im nörd­lichsten Grönland und an der Ostküste. Es kommt jedoch vor, dass Eisbären mit dem Packeis rund um Kap Farvel vor Südgrönland getrieben werden, wo die südlichste Stadt denn auch Nanortalik heißt, was soviel bedeutet wie „der Ort mit Bären“. Der Polarfuchs hingegen ist auf ganz Grönland zu finden, und das sogar in zwei Rassen: Blaufuchs und Weißfuchs. Der Blaufuchs lebt an der Küste, während der Weißfuchs mehr im Innern des Landes vorkommt.

Die grönländischen Meeresgebiete zählen aufgrund großer Gebiete, die reich an Nährsalzen sind, zu den fruchtbarsten der Welt. Dementsprechend gilt keines der grönländischen Meeressäugetiere, weder die Robbe, noch der Wal, noch das Wal­ross, als bedrohte Tierart. Es gibt in grönländischen Gewässern sehr viele verschiedene Walarten: Finnwal, Blauwal, Buckelwal, Narwal, Weißwal, Zwergwal, Pottwal und Grindwal. Auf einer Wal-Fotosafari kann es ohne weiteres vorkommen, dass man auf einem Ausflug drei oder vier verschiedene Arten zu sehen bekommt. Der Anblick eines Buckelwals mit seiner bis zu 5 m breiten Schwanzflosse ist in der Tat ein Erlebnis fürs ganze Leben!

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